Pressemitteilung

Alle Jahre wieder – GRÜNE kritisieren Baumfällungen

Wir Grüne bekommen über das Jahr zahlreiche Mails von aufgebrachten Bürger*innen, die immer und immer wieder mit Entsetzen feststellen müssen, dass der kühlende und augenscheinlich gesunde Baum an der nahegelegenen Straßenecke gefällt wurde. Leider scheint es so als könnten wir daran politisch wenig ändern, versuchen wir doch schon seit Jahren intensiv ein Umdenken bei der Fällung und Pflanzung von Bäumen einzuleiten.

Bäume – damit sind vor allem alte Bäume mit großen Baumkronen gemeint – beeinflussen unser Mikroklima und schützen uns damit vor zu großer Hitze. Statt aber diese Bäume zu erhalten oder auch junge Bäume so zu pflegen, dass sie alt und groß werden, werden regelmäßig Bäume gefällt, die laut Fäll- und Pflanzliste als „abgängig“, „abgestorben“ bezeichnet werden oder durch den Verkehr beschädigt wurden. Dieses Jahr sind es 69 Bäume an 42 Standorten u.a. im Feuerbachpark, im Domgarten oder an den Doppelgymnasien. Dies betrifft überwiegend einheimische Baumarten, wie Ahorne, Linden, Erlen, Ulmen oder Birken.

Gefällte Bäume werden zwar ersetzt, allerdings durch meist gebietsfremde Baumarten, vor allem Züchtungen mit kleiner Baumkrone. Dabei sind diese Arten schlecht für die Artenvielfalt und sorgen nicht für die dringend benötigte Kühlung im Stadtklima. Bäume kühlen in Heißphasen die innerstädtischen Temperaturen bis zu 8 Grad Celsius herunter und spielen damit eine zentrale Rolle für den Gesundheitsschutz im Sommer. Leider steht die Kosteneffizienz im Vordergrund der Abwägungen in der Bauabteilung. Die Städtische Grünabteilung selbst hat dabei nicht viel zu sagen, weswegen auch der Umweltausschuss die Baumfälllisten alle Jahre wieder nur zur Information vorgelegt bekommen.

Wir GRÜNE können und wollen dieses Handeln nicht mittragen und fordern deshalb endlich einen Klima-Check auch für die Bau- und Grünabteilung. Statt die Baum-„Pflege“ auf Kosteneffizienz auszurichten, brauchen wir eine Klima-Priorisierung, so wie mit dem Klimanotstand 2019 beschlossen. Daher unser dringender Appell: Bitte, liebe Stadtverwaltung, denken Sie um, handeln Sie im Rahmen des beschlossenen Klimanotstandes und legen Sie uns im nächsten Jahr eine Pflanzliste vor, die den Klimaschutz und die Artenvielfalt mitdenkt.