GRÜNE Stellungnahme zum Verkehrslandeplatz Speyer

Die derzeit zu Recht wieder aufgekeimte Diskussion zum Fortbestand des Speyerer Verkehrslandeplatzes (VLP) gibt Anlass zum Rückblick. Die im Wesentlichen auf Betreiben der Landesregierung im Jahr 2011 erfolgte Verlängerung der Startbahn um 450 m zur Erweiterung des Flugbetriebs wurde bzw. wird von den GRÜNEN strikt abgelehnt. Durch die südliche Ausweitung des Geländes wurde in das empfindliche Schutzgebiet des Speyerer Auwaldes eingegriffen, der für Natur und Mensch als Lebensraum und Frischluftquelle zentrale Bedeutung hat. Der Baumbestand wurde mit schwerem Gerät auf 17 ha gerodet oder zumindest auf halbe Höhe gekappt. Durch diesen brutalen Eingriff ist das unersetzbare Waldbiotop der Hartholz-Aue dauerhaft geschädigt worden, was durch ein paar Anpflanzungen weit ab im Norden der Stadt nicht adäquat ausgeglichen wurde.

Den Betreibern des VLP sind auch die Aspekte der Sicherheit nicht sonderlich wichtig. Der Ausbau der Flugfrequenz in direkter Nachbarschaft zu petrochemischen Anlagen sehen die Speyerer GRÜNEN äußerst kritisch. Flugzeugabstürze im nahen Umfeld des VLP bestätigen diesen Anlass zur Sorge.

Die GRÜNEN konnten seinerzeit nachweisen, dass die Betreiber des VLP die Höhen der in den Flugkorridor hineinragenden Ost-Türme des Weltkulturerbes Dom im Genehmigungsverfahren um 9 m zu niedrig geschönt haben. Zudem ist den Betreibern auch egal, welche gesundheitlichen Folgen die großflächige Lärmbelastung des Speyerer Stadtgebietes und seiner Umgebung mit sich bringt.

Die GRÜNEN möchten daher wissen, ob sich dieser Frevel überhaupt „lohnt“, denn ein belastbarer
Geschäftsplan für den Betrieb des VLP wurde im Vorfeld der Ausbauplanung nie vorgelegt. Auch die
aktuelle Kritik des Landesrechnungshofs lässt an der Seriosität der bisherigen Verantwortlichen zweifeln.

Dr. Owe Lorenz

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN