GRÜNE Stellungnahme: Änderung der Hauptsatzung 25. Oktober 201925. Oktober 2019 Stadtrat am 24.10.19 Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren, erlauben Sie uns, die Motivation des gemeinsamen Antrags darzustellen: Die Grüne Fraktion hält die Erweiterung des Stadtvorstands um 1 ehren- und 1 hauptamtliche Beigeordnete für geboten, um eine angemessene politische Beteiligung bei wichtigen Entscheidungen im Stadtvorstand herzustellen. Ferner ist zur Bewältigung der Zusatzaufgaben, die aus dem jüngst ausgerufenen Klimanotstand resultieren, die kompetente Unterstützung der Oberbürgermeisterin und Bürgermeisterin zweckdienlich. Bei der diesjährigen Kommunalwahl haben 20% der Speyerer Wählerinnen und Wähler der Grünen Politik das Vertrauen ausgesprochen. Diese Menschen wollen, dass die guten Vorsätze, Ratsbeschlüsse und jahrelang teuer eingekauften Konzepte keine Lippenbekenntnisse bleiben, sondern zügig umgesetzt werden. Die um 3 Sitze vergrößerte Grüne Fraktion setzt sich verstärkt für die konsequente Umgestaltung der Stadtentwicklung im Sinne der nachhaltigen Ziele der vor 10 Jahren beschlossenen Klimaschutzleitlinie ein. Aus der Proklamation des Klimanotstands folgt nach Grünem Verständnis, dass die Auswirkungen auf das lokale und globale Klima vor jeder Entscheidung von der Verwaltung bewertet werden muss. Danach ist auch die ökonomische Relevanz zu berücksichtigen. Dieser Neuausrichtung muss auch personell Rechnung getragen werden. Ernstgemeinte Klimaschutz-Politik ist nicht zum Nulltarif zu haben. So braucht es kompetente Ganztags-Kümmerer, um – neben dem Klimaschutz – Projekte in der Bau- und Verkehrsentwicklung anzustoßen und voranzubringen. Die Schwerpunkte Grüner Politik sind beispielsweise die Minderung der Belastungen durch motorisierten Individualverkehr, der Ausbau des ÖPNV sowie der Fuß- und Fahrradwege, die Umsetzung und Kontrolle der Grünflächen- und Begrünungssatzung, die Förderung der Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung und ferner die Begleitung der Verwirklichung gemeinschaftlicher Wohnbauvorhaben. Wichtig wird die rechtzeitige Hinwendung zur Versorgung mit Wärmeenergie aus CO2-armer, d.h. tatsächlich nicht fossiler Quelle, um das selbst gesteckte Ziel „100% regenerativ“ bis 2040 auch tatsächlich zu erzielen. Und nicht zuletzt sei auch betont, dass die Digitalisierung der Verwaltung sowie die flächendeckende Glasfaser-Anbindung an das schnelle Internet vorangetrieben werden muss, damit Speyer als Wirtschaftsstandort im Wettbewerb attraktiv bleibt. Neben den harten Fakten wie z.B. das Angebot an preisgünstigem Wohnraum gewinnen Softskills, wie etwa ein pluralistisches und buntes Gesellschaftsklima und ein erträgliches Stadtklima, zunehmend an Bedeutung bei der Standortwahl. Diese kleine Auswahl verdeutlicht bereits, welchen Herausforderungen die Stadtspitze gegenübersteht. Selbst ein 4köpfiger Stadtvorstand hat nach Ansicht der Grünen Fraktion alle Hände voll zu tun, um diese zukunftsweisenden Vorhaben neben den Repräsentationsaufgaben in angemessener Zeit zu bewältigen. Die Grüne Fraktion befürchtet, dass Speyer mit einer zu knapp besetzten Verwaltungsspitze den Anschluss an die dynamischen Entwicklungen im kommunalen Management verliert. Die verschiedentlich geäußerte Mutmaßung, ehrenamtliche Feierabendpolitikerinnen könnten die vielen anstehenden Aufgaben quasi nebenher mit vergleichbarer Effizienz und Kompetenz voranbringen wie Vollzeit- Beigeordnete, entspringt unserer Meinung nach einer naiven Schnäppchen- Mentalität. (Im Übrigen nur ca. 500 € Mehrbelastung ggü. Haushalt 2018) Aus diesen Gründen bitten wir um Ihre Unterstützung unseres Antrags. BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN Speyer